In vielen Endzeitromanen stirbt zuerst die Infrastruktur. Dann die Ordnung. Dann der Mensch.
In Wahrheit aber stirbt etwas anderes zuerst: Erinnerung.
Sowohl Schwarzwald: Die letzte Erinnerung als auch Sanctuary: Chroniken einer toten Welt kreisen um genau diesen Punkt. Nicht Explosionen oder Seuchen sind das Zentrum – sondern das schleichende Verschwinden von Bedeutung.
Erinnerung ist gefährlich. Sie erzeugt Vergleich. Schuld. Verantwortung.
Deshalb versuchen dystopische Systeme oft, sie zu kontrollieren oder zu fragmentieren.
Im Schwarzwald wird Erinnerung an Orte gebunden. In Sanctuary an Aufzeichnungen. Beides sind fragile Speicher. Beides kann verloren gehen.
Was bleibt, wenn niemand mehr weiß, warum etwas geschützt werden soll?
Was bleibt, wenn Geschichte nur noch eine Last ist?
Diese Romane beantworten das nicht mit Hoffnung. Aber mit Klarheit:
Vergessen ist bequem. Erinnerung ist Widerstand.
